Karl Geiger rockt den Mühlenkopf! Der DSV-Adler aus Oberstdorf hat den Skisprung-Weltcup in Willingen gewonnen und damit den zweiten Einzelsieg in seiner Karriere gefeiert. Vor 23.500 Zuschauer in der ausverkauften Arena kam er auf der Mühlenkopfschanze auf 142 und 150,5 Meter (311,1 Punkte) und zeigte sich damit wenige Tage vor Beginn der Nordischen Ski-WM in Seefeld (19. Februar bis 3. März) in Bestform. Geiger übernahm mit 465 Punkten auch die Führung in der Gesamtwertung Willingen/5 von seinem Teamkameraden Markus Eisenbichler (125m/35.), der am Vortag die Qualifikation gewonnen hatte, sich aber ebenso wie Lokalmatador Stephan Leyhe (125,5/36.) bei seinem „Heimspiel“ nicht für den Finaldurchgang qualifizieren konnte.
Richard Freitag (144 und 140 Meter/291,4 Punkte) zeigte dagegen als Sechster eine ansprechende Leistung und hat sein WM-Ticket mit starken Sprüngen endgültig gelöst. Geiger schlug bei seinem Sieg auch die Top-Athleten Kamil Stoch (Polen/307,1) und Ryoyu Kobayashi (Japan/304,7), denen die Ränge zwei und drei blieben. Olympiasieger Andreas Wellinger, der am Freitag für das Team gestrichen worden war, landete diesmal auf Rang 19.
Stephan Leyhe und Markus Eisenbichler, am Vortag noch Zweite mit dem DSV-Team, mussten einen schweren Rückschlag hinnehmen. Der Bayer stapfte mit grimmigem Gesicht und kommentarlos aus dem Auslauf im Upland. Leyhe erklärte: „Der Sprung hat mich geärgert. Ich wollte geduldiger sein. Jetzt bin ich zu geduldig und falle einfach runter.“
Der Tagessieger Geiger dachte in Siegerlaune auch an seine Kollegen. „Ich mache mir keine Sorgen um die beiden. Die Schanze streut sehr. Morgen können sie schon wieder vorn mitmischen.“ Er selbst kann jetzt von der Extra-Prämie in Höhe von 25.000 Euro träumen. Auch zum zweiten Einzelwettbewerb in Willingen werden am Sonntag wieder über 20.000 Zuschauer erwartet.
Stimmen Pressekonferenz:
Karl Geiger (Deutschland): „Mittlerweile habe ich wieder aufgehört zu zittern. Das sind schon Gänsehautmomente. Es war ein unglaublicher Wettkampf mit unglaublicher Stimmung, einfach genial. Mein Ziel ist es, nochmal solche Sprünge zu machen wie heute. Es hat richtig Spaß gemacht heute, aber es kann nicht jeder Tag so dahingehen, das muss ich mir wieder erarbeiten.“
Kamil Stoch (Polen): „Beide Sprünge waren auf einem guten Level. Die Landung im zweiten Sprung war nicht gut, da habe ich den Sieg verschenkt. Ich denke nicht vor Wettkämpfen nicht über Rekorde nach. Ich muss mich auf meine Sprünge konzentrieren. Ich möchte für meine vielen Landsleute hier meine besten Sprünge zeigen.“
Ryoyu Kobayashi (Japan): „Heute habe ich zwei gute Sprünge gemacht, daher bin ich sehr zufrieden. Die Atmopshäre hier ist toll, ich bin sehr froh, vor so vielen Zuschauern zu springen. Ich hoffe auch morgen auf zwei gute Sprünge.“